Oh wow … noch ein Laufblog ?
… ist nicht schon alles gesagt bzw. geschrieben ?
Ich glaube nicht ...
Ich repräsentiere eine andere Farbe der Läufer:innen-Community ... weg von nur schneller, neuer, intensiver ... klar geht es auch mir um neue PBs, die neuesten Gadgets, die coolsten Outfits und die Frage, wie ich mich und mein Training optimieren kann. Was ich dabei aber nie vergesse, mir geht es um DAS Laufen, die Bewegung, die Erfahrungen in einer Community, aber auch die Zeit mit sich alleine ...
Mir geht es auch um die Sichtbarkeit der Läufer:innen, die oft nicht so wahrgenommen werden, die oft nicht gesehen werden, da sie z. B.
… 40+ sind (so wie ich) und dadurch ganz andere private, berufliche und auch körperliche Voraussetzungen haben.
… Die einer sozusagen 'Randgruppe' angehören (so wie ich der LGBTQ+-Community) und sich vielleicht sportlich nicht überall so frei und verstanden fühlen, da die Gesellschaft leider oft noch andere Normen im Kopf hat.
… So wie ich ein Mann bin, von welchen oft eine Performance auf höchsten Niveau erwartet wird und dadurch auch mental ins Struggeln kommt (und dies keine Schwäche ist).
Und so gibt es ganz viele weitere spannende Themenfelder, die noch nicht angesprochen wurden oder in einem Lauf-Blog ausreichend Gehör gefunden haben ... genau diese Aspekte möchte ich aufnehmen und sichtbarer machen und anreichern mit Inhalten, die für alle gleich von Interesse sind. Meiner Meinung nach schaffe ich durch die Kombination der unterschiedlichen Themenschwerpunkte eine Sichtbarkeit und Akzeptanz auch für die spitzen Themen einer kleineren Gruppe unserer großen Lauf-Gemeinschaft.
Ich bin Toni, 46. Inzwischen lebe ich meinen Traum und wohne im schönen Norden Deutschlands – ganz in der Nähe der geliebten Nordseeküste. Unterwegs bin ich ständig, denn Reisen gehört für mich einfach dazu. Mein Fernweh stille ich am liebsten bei Laufevents überall auf der Welt.
Mit Sport bereits als Baby infiziert gewesen (Mutter Bundesliga-Spielerin im Faustball, Vater Leistungsschwimmer, Triathlet und Wettkampfrichter bei Ironman-Wettbewerben), verbrachte ich meine Kindheit schon sehr schnell in diversen Schwimmbädern sowohl zum Training, als auch auf Wettkämpfen. Mit 14 Jahren dann vom Triathlonfieber gepackt, ging es auch noch parallel dazu aufs Pferd, um in Dressur und Springreiten einen Alternative zum Schwimm- und Triathlontraining zu finden.
Vielleicht waren damals die sportlichen Aktivitäten und Ambitionen zu viel, so dass für mich nach dem Abitur Party und Freunde in der Großstadt München wichtiger war. Die sportlichen Betätigungen gingen gen Null. Es sollte jedoch glücklicherweise anders kommen, und schuld waren meine Geschwister. Zum Geburtstag schenkten sie mir einen Startplatz für den Berliner Halbmarathon, den wir als Geschwister-Trio laufen sollten und wollten. Ob sie mich dadurch beglücken oder herausfordern wollten, ist bis heute noch nicht wirklich geklärt.
Meine Schwester hat sich relativ schnell aus dem Staub gemacht (und damit meine ich nicht von der Startlinie weg), mein Bruder hatte sowohl seine Prämiere als auch sein Kariereende bei diesem Halbmarathon. Für mich war es damals einfach 'challenge accepted' und somit war ich wieder back im Game – infiziert durch Stimmung und Erfolgserlebnis. Ich leckte so schnell wieder Blut, dass aus dem einen Halbmarathon mittlerweile Unzählige wurden und auch das Halb bei Halbmarathon hab ich nun diverse Male weggelassen und somit zählt auch die Marathon-Distanz zu meinen präferierten Strecken.
Da bei mir immer Ziele gesteckt werden müssen – und gerne auch manchmal ambitioniert – konnte ich mir im März 2025 endlich den großen Traum erfüllen und die World Major Marathon Serie als Six-Star-Finisher mit dem Finish des Tokyo-Marathons beenden. Nun ist die große Medaille zu Hause und schon wird überlegt wohin die Reise nun gehen kann ... ganz getreu meines Mottos Toni runs the world.
Darüber hinaus und so schließt sich der Kreis, beschäftigt mich sehr mentale (Männer-)Gesundheit, Gesundheitsthemen im allgemeinen, soziale Gerechtigkeit vor allem in den Bereichen die eher die sogenannten Randgruppen betrifft.
Ich würde mich sehr freuen, wenn du meine Vision einer echten diversen und offenen Lauf-Community mitträgst und lebst und dadurch die Akzeptanz förderst und forderst.
In diesem Sinne, let's run the world together.

