ADAC Halbmarathon Hannover 2025 - Racebericht

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33. ADAC Marathon Hannover | 06.04.2025

 Let’s call it a new PB

Wenn deine Schwiegerfamilie aus dem Großraum Hannover kommt, ist es als Läufer quasi so etwas wie ein „inoffizieller Ehevertrag“, dass du irgendwann bei einer der Disziplinen des ADAC Marathon Hannover antrittst. Wobei … Verpflichtung klingt sehr streng … es ist immer wieder ein Highlight durch Hannover zu laufen.

 Ja, Hannover. In Deutschland oft mit einem falschen Image belegt, hat es doch unglaublich schöne Ecken und die Einflüsse des norddeutschen Charmes sind auch zu spüren.

Aber zurück zum eigentlichen Thema. Hannover zu laufen ist wirklich mehr als empfehlenswert. Eine Mega-Organisation durch Eichels Event, die nicht nur in der Durchführung des Marathon-Wochenendes sichtbar wird, sondern auch in der Kommunikation im Vorfeld und im Nachgang. Daneben noch tolle und einzigartige Ideen, wie die der Erstlinge (komme ich später nochmal darauf zurück).

Die Strecke ist schnell und mit schnell meine ich schnell und flach.

Und auch bei diesem Marathon zeigt sich wieder, der Norddeutsche Zuschauer ist laufbegeistert und transportiert diese Begeisterung auf die Straße, ohne Wenn und Aber.

Für mich startete das Halbmarathon-Wochenende am Freitagabend mit der Anreise aus meinem Kölner Büro nach Hannover.

Da bekanntlich die vor-vor-Nacht eines (Halb-)Marathons die Wichtigste ist und Erholsamste sein sollte, wurde nach Ankunft in Hannover bei Ollis Mutter auch gar nicht mehr lange gefackelt und relativ schnell schlafen gegangen. Früh schlafen gehen kann ich, früh aufstehen sowieso.

Der Samstag steht bei Sonntagsrennen für zwei Dinge: Startnummern abholen und Beine schonen. Letzteres ist tatsächlich ein bisschen wie „ich schau nur mal kurz bei IKEA rein“, vor allem wenn man nicht in seiner Heimatstadt läuft.

Die Startnummernausgabe im Alten Rathaus lief perfekt organisiert. Für die große Anzahl an Läufern ging die Ausgabe echt zügig. Ein wirklicher Pluspunkt, den mittlerweile einige Veranstalter umsetzen, ist das Drucken der Startnummer erst mit der Abholung. So wird tatsächlich vermieden, dass Startnummern bereitgehalten und ggf. entsorgt werden müssen für Läufer:innen die aus welchen Gründen auch immer, nicht antreten können – clever und nachhaltig.

Anschließend gabs noch nen kleinen Abstecher auf die Marathonmesse. Dort haben wir auch unsere Bekannte Joyce Hübner aka runninggirl.joyce getroffen und uns mal wieder über anstehende Projekte verquatscht. Nachdem unser Aufenthalt in Downtown-Hannover länger war als geplant und wir ja eigentlich die Beine hochlegen wollten oder sollten, sind wir dann ohne Umwege wieder ‚nach Hause‘ gefahren. Hier noch ein bisschen entspannt, gab es dann noch eine private Pasta-Party hosted bei Mamma Olli.

Zeitig ging es dann ins Bett, da der morgige Tag ja erfolgreich starten und enden sollte.

Am Morgen eines Racedays muss bei mir alles nach bestimmten Ritualen ablaufen: duschen, Haare waschen, Bodylotion, Deo & co.  Trotzdem man weiß, dass man in ein paar Stunden völlig verschwitzt ins Ziel kommen wird, wird dieses Programm immer abgespult. Ich denke jeder der im Startblock schon mal neben jemanden stand der gefühlt noch den Schweiß der letzten Trainingseinheiten am Körper trug, weiß wovon ich spreche. Und ganz ehrlich, ich will nicht, dass jemand denkt, boah hätte der doch mal geduscht …

Zum Frühstück gibt’s nen kohlehydratbasierten Shake, 2 Tassen Kaffee und einen Toast mit Erdnussbutter. Alternativ habe ich für mich die schönen Fertig-Croissants mit Schokofüllung entdeckt.

Und nun gehen allmählich meine persönlichen Herausforderungen los, bevor es Richtung Start geht. Ich sag nur Toilettengang 1, 2, 3 … ok wollen wir los? Ach, lieber noch einmal aufs Klo. Ich will einfach vermeiden vor Ort ein Dixi-Klo aufsuchen zu müssen. Dixi-Klos sind ja eh schon ne Herausforderungen, aber bei Laufveranstaltungen haben sie nochmal on top so nen Geruch von Angstsch… nein, kein Schweiß.

Gut, jetzt sind wir ein bisschen abgeschweift, auf geht’s nach Hannover rein, um endlich zu laufen. Der Umwelt zuliebe und zur Förderung unserer inneren Entspannung sind wir mit dem ÖPNV in die Innenstadt gefahren, was ich wirklich jedem empfehlen kann. Da es ein City-Marathon ist, sind natürlich auch viele Straßen gesperrt, ganz zu schweigen von der Parkplatzsituation.

Im Startbereich angekommen, geht es dann meist ganz schnell, weil wir für meinen Geschmack dann doch immer ein bisschen zu spät ankommen.

Startbeutel abgeben, ja ok, doch nochmal Dixi (aber wirklich nur, um auf Nummer sicher zu gehen), und jetzt noch ein Warmup irgendwie unterbekommen, und dabei nicht zu spät in den Startblock rein. Neben Warm-Laufen und typischen Aufwärmübungen gönn ich meinen Beinen tatsächlich auch immer noch die Theragun mini von Therabody (unbezahlte Werbung).

So, jetzt aber mal rein ins Race.

Hier sind auch bei diesem Halb-Marathon mit vielen Startern die ersten beiden Kilometer eng und man muss tatsächlich eher aufpassen nicht zu stolpern, trotzdem in sein Tempo und seinen Tritt zu finden und irgendwie auch die tolle Startstimmung aufzusaugen.

Aber am Maschsee angekommen, wird die Straße breit, man kann die ersten Überholmanöver starten und sein Race so richtig angehen.

Wie oben schon kurz erwähnt der (Halb-)Marathon ist schnell. Mit nur 19m Höhenunterschied kann man wirklich Tempo auf den Asphalt geben.

Gesagt, getan. Da die Temperaturen Anfang April ideal zum Laufen sind, konnte ich auch einen Großteil der Verpflegungsstellen liegen lassen und mich weiterhin auf mein Vorhaben Sub 1:30 ‚fokussieren‘. Bei diesem Rennen hab ich auch das erste Mal die PacePro-Pace-Strategie der Garmin getestet, die dir während des Laufs anzeigt, ob du im Soll bist deine Zielzeit zu erreichen bzw. die anzeigt wieviel Puffer du hast oder aufholen müsstest. Für mich ein absoluter Game-Changer, aber ich bin auch ehrlich, es kann schon auch einen zusätzlichen Stress auslösen – gerade auf die letzten Meter

An der Strecke wurden die Läufer wieder extrem abgefeiert, da ist wirklich Volkfeststimmung den ganzen Tag. Ich für mich ärgere mich manchmal im Nachhinein über mich selbst, dass ich aufgrund des Tunnels in dem ich dann gerne stecke, oftmals gar nicht soviel mitbekommen, was am Rand passiert. Wenn mich der ein oder andere nicht mit meinem Namen anfeuern würde, ich glaube, manchmal könnte ich mich einfach an nichts erinnern.

An den letzten Kilometer kann ich mich aber sehr gut erinnern und das hat tatsächlich was mit der PacePro-Pace-Strategie zu tun. Am Hohen Ufer angekommen kann man das Ziel schon erahnen, hier laufen auch alle Strecken wieder zusammen und hier versammeln sich auch die Marathon-Staffel-Läufer um die letzten Meter gemeinsam ins Ziel zu laufen. So schön die Idee, so herausfordernd war es für mich. Plötzlich war auf den tatsächlich letzten Meter die Strecke wieder so voll, Grüppchen der Staffel sprangen euphorisiert auf die Laufstrecke und meine Uhr lief gnadenlos Richtung 1:30. Panik, teilweise Rufe meinerseits ‚Achtung, Weg frei‘. Ich wollte es so sehr und ich war so nah dran, es diesmal endlich zu schaffen. Endlich eine neue PB und viel wichtiger endlich Sub 1:30 – jetzt wirklich die Rakete zünden und nochmal alles aktivieren, was sich irgendwie noch aktivieren lässt. Tempo hochfahren von einer 4:10er-Pace auf eine 3:52. Atmen, machen wir im Ziel, gut ausschauen beim Zieleinlauf – heute nicht. Reiß dich jetzt einfach zusammen, das Ziel ist erst erreicht, wenn diese fu*** Matte überschritten ist. Nein, wir nehmen diesmal nicht das Tempo schon 50 Meter vorher raus (warum mach ich das eigentlich immer?) …

Zielzeit Uhr 01:29:41 für 21,31km (durchs Zickzack laufen ist die Strecke länger, als es eine Ideallinie vorgibt), offizielle Zeit laut Veranstalter 01:29:44 für natürlich 21,0975km; wie auch immer, das war knapp.

Direkt im Ziel hab ich noch gar nichts gecheckt. Erst als Olli ein paar Minuten später auch ins Ziel kam und er mich nach meiner Zielzeit gefragt hatte, konnte ich es realisieren. Ich hab es endlich geschafft, ich konnte die 1:30 reißen. Es hat diesmal einfach alles gepasst. Die Strecke, das Wetter, die Verpflegung, mein Magen und mein Mindset und, nicht zu vergessen, mein kontinuierliches Training.

Im Nachziel-Bereich haben Olli und ich uns erstmal mit Wasser, Obst, Riegel und natürlich Erdinger alkoholfrei versorgt. Da aber die Verpflegung sehr im Schatten lag und uns recht schnell kalt wurde, sind wir mit unserer Medaille schnell zum LKW mit den Starterbeuteln gegangen, um unsere Klamotten zu holen und uns einigermaßen wieder auf Normal-Temperatur zu bringen. .

 Nun nochmal als Zuschauer Richtung Ziel und die Läufer anfeuern. Wir lieben es einfach von der Athleten-Seite auf die Zuschauerseite zu wechseln und auch hier nochmal alles zu geben. Unser ‚Leiden‘ auf den letzten Meter liegt auch nur wenige Momente zurück, wer könnte es gerade nicht besser nachvollziehen als wir, was da auf den letzten Meter noch mit einem passiert.

Glücklich mit Medaille und Bestzeit ging es zurück nach Hause und schon jetzt voller Vorfreude, dass wahrscheinlich nächstes Jahr Hannover wieder auf der Liste steht – vielleicht ja dann mal die volle Marathondistanz.

Was nicht unerwähnt bleiben darf, ist die oben schon kurz erwähnte Idee der „Erstlinge“ seitens des Veranstalters. Marathon-Debütanten werden prominent in den Fokus gerückt und ihnen wird damit ein ganz besonderer Moment geschaffen, der für immer in Erinnerung bleiben wird.

Angefangen bei der Trainingsplanung über gemeinsame Trainingsläufe in Hannover bis zu einer eigenen Erstlings-Startnummer, um auf der Strecke von Zuschauern und Läufern motiviert zu werden. Vorm Ziel wird der Erstlings-Buzzer aktiviert und mit einem kostenfreien Finisher-Foto gekrönt. Dieser Tag wird sicherlich als Debütant immer in Erinnerung bleiben.

Meine ersten Eindrücke direkt nach dem Race - schau auch gerne auf meiner Insta-Seite @toni_runs_the_world vorbei.

Veranstalter: eichels GmbH

Homepage: marathon-hannover.de

Datum: Ende März / Anfang April (2026: 12.04.)

Kosten Startplatz Halbmarathon: 68,00 Euro - 90,00 Euro (je nach Zeitpunkt der Anmeldung)
Kosten Startplatz Marathon: 99,00 Euro - 125,00 Euro (je nach Zeitpunkt der Anmeldung)

Teilnehmerzahl / Limit: Nicht bekannt

Start: Neues Rathaus Hannover

Ziel: Neues Rathaus Hannover

Streckenbeschaffenheit: Offiziell vermessen, flach, asphaltiert, 19m Höhenunterschied

Streckenführung: Neues Rathaus - Maschsee – Döhrener Turm – Südstadt – Aegidientorplatz – Kröpcke-Uhr – Ernst-August-Platz – List – Nordstadt – Leibnitz-Universität – Leibnitz-Ufer – Neues Rathaus

Zielschluss: 16:00 Uhr (6:00h) Marathon; 15:30 Uhr (3:30h) Halbmarathon

Pre-Race Infos:

  • Startunterlagenausgabe: Freitag bis inkl. Sonntag | Altes Rathaus

  • Marathonmesse: ja, klein, aber fein

  • Taschen-Aufbewahrung: im Start-/Zielbereich

Race:

  • Zeitmessung: via Transponder in Startnummer

  • Verpflegung: alle 5km Verpflegungspunkte, dazwischen Erfrischungspunkte)

Post-Race Infos:

  • Wertung: getrennte Wertung Männer und Frauen nach Jahrgangsklassen

  • Siegerehrung: vor dem Neuen Rathaus

  • Verpflegung: Wasser, Iso, Erdinger alkoholfrei, Fruchtriegel, Müsliriegel

  • Sanitäre Einrichtung: Umkleidebereiche direkt im Zielbereich; Duschen ca. 5min entfernt

  • Medaille: ja

  • Urkunde: digital

Zuschauer-’Rennen’: Ja, absolut! Der laufverrückte Norden!

Tonis persönliche Wertung: 5 von 5 -> Hannover ist ein must race

 
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